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Medizintechnik Unternehmen kaufen: Chancen und Herausforderungen im wachsenden Gesundheitsmarkt

Medizintechnik Unternehmen kaufen: Chancen und Herausforderungen im wachsenden Gesundheitsmarkt

Der Markt für Medizintechnik boomt. Angesichts einer alternden Bevölkerung und des technologischen Fortschritts steigt die Nachfrage nach innovativen medizinischen Geräten und Lösungen stetig an. Für Investoren und Unternehmen bietet der Kauf von Medizintechnik-Unternehmen daher attraktive Möglichkeiten. Doch worauf kommt es beim Erwerb solcher Firmen an? Welche Chancen und Risiken gilt es zu beachten? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um den Kauf von Medizintechnik-Unternehmen.

Der Medizintechnik-Markt: Ein Überblick

Die Medizintechnik-Branche umfasst ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen – von Diagnosegeräten über chirurgische Instrumente bis hin zu digitalen Gesundheitslösungen. Laut aktuellen Prognosen wird der globale Medizintechnik-Markt bis 2025 auf über 550 Milliarden Euro anwachsen. Treiber dieses Wachstums sind unter anderem:

  • Der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung
  • Fortschritte in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Robotik und Sensorik
  • Die zunehmende Verbreitung von Telemedizin und digitalen Gesundheitsanwendungen
  • Wachsende Gesundheitsmärkte in Schwellenländern

Für Investoren und etablierte Unternehmen bietet dieser Markt vielfältige Chancen. Der Kauf eines Medizintechnik-Unternehmens ermöglicht es, schnell Zugang zu innovativen Technologien, Patenten und Fachkräften zu erhalten. Gleichzeitig ist der Einstieg in diesen stark regulierten Markt mit einigen Herausforderungen verbunden.

Due Diligence: Worauf es bei der Unternehmensprüfung ankommt

Eine gründliche Due Diligence ist bei der Akquisition von Medizintechnik-Unternehmen unerlässlich. Neben den üblichen finanziellen und rechtlichen Prüfungen sollten insbesondere folgende Aspekte unter die Lupe genommen werden:

Regulatorische Compliance

Die Medizintechnik-Branche unterliegt strengen Regularien. In der EU müssen Medizinprodukte beispielsweise die Anforderungen der Medical Device Regulation (MDR) erfüllen. In den USA ist die Food and Drug Administration (FDA) für die Zulassung zuständig. Bei der Due Diligence sollte daher genau geprüft werden, ob alle Produkte des Zielunternehmens die notwendigen Zulassungen besitzen und ob die internen Prozesse den regulatorischen Anforderungen entsprechen.

Intellectual Property

Das geistige Eigentum ist in der Medizintechnik von zentraler Bedeutung. Eine detaillierte Analyse des Patentportfolios sowie laufender Forschungs- und Entwicklungsprojekte ist daher unerlässlich. Dabei sollte auch geprüft werden, ob es Patentstreitigkeiten oder drohende Patentverletzungen gibt.

Qualitätsmanagement

Ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem ist in der Medizintechnik-Branche Pflicht. Bei der Due Diligence sollten die internen Qualitätsprozesse, Zertifizierungen (z.B. ISO 13485) sowie eventuelle Produktrückrufe oder -mängel genau unter die Lupe genommen werden.

Marktposition und Kundenstruktur

Die Analyse der Wettbewerbsposition und Kundenstruktur gibt Aufschluss über die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Wichtige Fragen sind: Wie differenziert sich das Unternehmen vom Wettbewerb? Wie loyal und diversifiziert ist die Kundenbasis? Gibt es Abhängigkeiten von einzelnen Großkunden?

Lassen Sie sich von unseren Experten bei der Due Diligence von Medizintechnik-Unternehmen unterstützen. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch.

Bewertung und Kaufpreisfindung

Die Bewertung von Medizintechnik-Unternehmen ist komplex und erfordert branchenspezifisches Know-how. Gängige Bewertungsmethoden sind:

Ertragswertmethode

Bei der Ertragswertmethode wird der Unternehmenswert anhand der zukünftig erwarteten Erträge ermittelt. Zentral ist dabei die sorgfältige Prognose der nachhaltigen Gewinne sowie die Wahl eines angemessenen Kapitalisierungszinssatzes, der das unternehmensspezifische Risiko widerspiegelt.

Discounted Cashflow-Analyse (DCF)

Bei der DCF-Methode werden die erwarteten zukünftigen Cashflows des Unternehmens auf den heutigen Zeitpunkt abgezinst. Besonders wichtig ist hierbei eine realistische Einschätzung des Wachstumspotenzials und der Marktentwicklung.

Multiplikatoren-Methode

Hierbei werden Kennzahlen wie EBITDA oder Umsatz mit branchenüblichen Multiplikatoren multipliziert. Typische Multiplikatoren in der Medizintechnik-Branche liegen zwischen 2-4x Umsatz bzw. 10-15x EBITDA – je nach Wachstumspotenzial und Technologiestand.

Substanzwertmethode

Insbesondere bei forschungsintensiven Unternehmen kann auch der Substanzwert, also der Wert der materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände, eine wichtige Rolle spielen.

Bei der Kaufpreisfindung sollten neben dem ermittelten Unternehmenswert auch Faktoren wie Synergieeffekte, strategische Bedeutung und potenzielle Risiken berücksichtigt werden.

Finanzierungsmöglichkeiten

Für die Finanzierung des Unternehmenskaufs stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:

Private Equity

Private-Equity-Gesellschaften sind wichtige Akteure im Medizintechnik-Markt. Sie bringen neben Kapital oft auch wertvolle Branchenexpertise und ein Netzwerk mit.

Strategische Investoren

Für etablierte Medizintechnik-Unternehmen oder branchenfremde Konzerne kann der Zukauf eines innovativen Medizintechnik-Unternehmens strategisch sinnvoll sein, um das eigene Portfolio zu erweitern.

Venture Capital

Insbesondere für junge, wachstumsstarke Medizintechnik-Unternehmen kann Venture Capital eine attraktive Finanzierungsoption darstellen.

Bankfinanzierung

Klassische Bankkredite spielen bei der Finanzierung von Unternehmenskäufen nach wie vor eine wichtige Rolle, wenngleich die Anforderungen an Sicherheiten und Eigenkapitalquote in der Regel hoch sind.

Sie suchen die passende Finanzierungslösung für den Kauf eines Medizintechnik-Unternehmens? Unser Expertenteam berät Sie gerne zu den verschiedenen Optionen.

Herausforderungen bei der Integration

Nach dem erfolgreichen Kauf eines Medizintechnik-Unternehmens beginnt die entscheidende Phase der Integration. Dabei gilt es, einige spezifische Herausforderungen zu meistern:

Kulturelle Integration

Medizintechnik-Unternehmen sind oft von einer starken Innovationskultur und flachen Hierarchien geprägt. Bei der Integration in ein größeres Unternehmen oder einen Konzern besteht die Gefahr, dass diese Kultur verloren geht. Eine behutsame Integration unter Beibehaltung der Stärken des übernommenen Unternehmens ist daher entscheidend.

Regulatorische Anforderungen

Die strengen regulatorischen Anforderungen in der Medizintechnik-Branche müssen auch nach der Übernahme erfüllt werden. Dies erfordert oft Anpassungen in den Qualitätsmanagement- und Dokumentationsprozessen.

Technologie-Integration

Die Integration von Technologien und IT-Systemen kann in der Medizintechnik-Branche besonders komplex sein. Hier gilt es, Synergien zu nutzen, ohne die Funktionalität und Sicherheit der Systeme zu gefährden.

Retention von Schlüsselmitarbeitern

Das Know-how der Mitarbeiter ist in der Medizintechnik von zentraler Bedeutung. Die Bindung von Schlüsselmitarbeitern und Experten sollte daher hohe Priorität haben.

Chancen und Risiken abwägen

Der Kauf eines Medizintechnik-Unternehmens bietet große Chancen, ist aber auch mit spezifischen Herausforderungen verbunden. Eine gründliche Due Diligence, realistische Bewertung und durchdachte Integrationsstrategie sind entscheidend für den Erfolg. Angesichts des dynamischen Marktwachstums und der technologischen Innovationen in der Branche können sich die Investitionen jedoch langfristig auszahlen.

Für Käufer gilt es, die Chancen und Risiken sorgfältig abzuwägen und sich bei Bedarf externe Expertise ins Boot zu holen. Mit der richtigen Strategie und Vorbereitung kann der Kauf eines Medizintechnik-Unternehmens ein wichtiger Schritt sein, um von den Wachstumschancen in diesem zukunftsträchtigen Markt zu profitieren.

Weitere Informationen:

Sebastian Göring
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